2020 – ein Jahr, das wir nicht so schnell vergessen werden. Der Rückblick.
Über das vergangene Jahr kann man sicherlich viel sagen. Keine Konzerte, keine „Feschdle“, kein Klopapier. Aber wo Moll ist, gibt es auch Dur und wo eine tiefe Tuba erklingt, da ist auch eine hohe Piccoloflöte zu hören. Also konzentrieren wir uns auf die positiven Dinge, denn davon gab es 2020 trotzdem einige!
Im Januar haben wir noch den runden Geburtstag unseres Tenorhornisten Günter musikalisch umrahmt und uns mit einem Probetag auf den Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins vorbereitet. Den gab es dann auch noch am 25. Januar in der Turn- und Festhalle, wo wir auch unsere Festschrift präsentierten.
Voller Tatendrang und Vorfreude auf die Frühlingsfeier im März mit unseren Schweizer Freunden aus Schüpbach haben wir die Freitagabende geprobt. Auch als es rundherum immer enger wurde und die ersten Konzerte abgesagt wurden, hatten wir die Hoffnung, dass das Virus nicht weiter um sich greift. Wir Unterriexinger denken halt immer positiv, und die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber eineinhalb Wochen vorher mussten dann auch wir uns geschlagen geben. In einer letzten Probe verabschiedeten wir uns voneinander. Es war ein komisches Gefühl nicht zu wissen, wann man seine Nebensitzerin wiedersehen würde.
Ende April machten viele Musikerinnen und Musiker bei der Klopapier-Challenge mit. Ein Lebenszeichen der anderen zu sehen, war toll. Kurz darauf hatte sich ein Ensemble gefunden, das auf gemeinsames Musikmachen nicht verzichten wollte. Kurzerhand nahm zuhause jeder seine Stimme der Slavonicka Polka auf, und ein fleißiger Wichtel schnitt diese zusammen.
Die Lage entspannte sich. Am 19. Juni fand die erste Probe unter Hygieneauflagen statt. Bedeutete hauptsächlich: Abstand halten. Was für das ein oder andere Register gar nicht so leicht war, weil man gerne auf engstem Raum saß, um kurze Kommunikationswege zu haben. Es war klar, dass kein Schäferlauf und auch kein Musikfest stattfinden würde. Also nutzten wir die Zeit, um ein paar neue Polkas und Märsche zu üben, die dann hoffentlich nächstes Jahr die Zuhörer erreichen. Mit nur einer kleinen Sommerpause von drei Wochen spielten wir jeden Freitag gemeinsam. Das Ziel: Die Hochzeit unseres Dirigenten Mitte Oktober. Und als hätte er es im kleinen Zeh gespürt: am letzten Wochenende vor den ersten Beschränkungen konnten wir seinen Freudentag musikalisch umrahmen.
Doch die Freude hielt nur kurz. Mit dem Lockdown Light mussten auch wir uns wieder von unseren Musikerfreunden verabschieden. Schon wieder. Halb im Spaß, halb ernst wünschte man sich schonmal persönlich schöne Weihnachten und einen guten Rutsch.
Kulinarisch versorgten wir Mitte November noch den Ort mit leckerem Hähnchen und einer Jubiläumstasche. Und um selbst und auch euch in Weihnachtsstimmung zu bekommen, nahmen wir wieder von zuhause aus zwei Weihnachtsstücke auf.
Kurz und knapp: Ja, das Jahr war komisch. Und ja, die Feste und Konzerte haben gefehlt. Aber umso schöner war es, trotzdem gemeinsam Musik machen zu können.
Jetzt drücken wir alle die Daumen, dass es nächstes Jahr besser wird.
Bleibt gesund und einen guten Rutsch!